ALPLA HC Hard verzichtet in der Saison 2023/24 auf die Teilnahme an europäischen Bewerben
Der am 27. August 2022 erfolgte Auftakt im ersten Spiel der Qualifikationsrunde 1 der EHF European League markierte zugleich den Doppel- und mit Fortdauer der Saison Dreifacheinsatz der Roten Teufel, die über mehrere Wochen in der heimischen Meisterschaft, dem ÖHB-Cup und auf europäischer Bühne gefordert waren. Vierzehn Spiele an der Zahl haben die Harder Jungs in der vergangenen Saison zusätzlich zum heimischen Liga-Betrieb absolviert. Nach einer makellos gespielten Qualifikationsrunde und einer dank vier Siegen aus vier Spielen blütenweißen Weste schaffte der ALPLA HC Hard erstmals in der Vereinsgeschichte den Einzug in die Gruppenphase der EHF European League.
Die Roten Teufel ließen sich voll und ganz auf das Abenteuer Gruppenphase ein und sorgten bei so manchem Gegner für eine Überraschung. Gegen Balatonfüredi KSE, Ungarn und Fraikin BM. Granollers, Spanien erkämpften sich die Roten Teufel jeweils einen Punkt. Im Rückspiel gegen RK Nexe war die Sensation perfekt: Die Vorarlberger bezwangen die kroatische Top-Mannschaft, den späteren Viertelfinalisten, auswärts mit sieben Toren und durften sich über den ersten vollen Erfolg in der Gruppenphase freuen. Am Ende erreichten die Roten Teufel mit vier Punkten den 5. Tabellenplatz in ihrer zugelosten Gruppe mit den europäischen Handballgrößen Skjern Handbold (Dänemark), Fraikin BM. Granollers (Spanien), Balatonfüredi KSE (Ungarn), Sporting CP (Portugal) und RK Nexe (Kroatien).
Dass die Teilnahme an europäischen Wettbewerben aus sportlicher Sicht eine wertvolle Bereicherung ist und zugleich eine neue spannende Herausforderung mit sich bringt, steht außer Frage. Allerdings ist es genauso erforderlich, eine solche Teilnahme ganzheitlich und kritisch zu betrachten und einer umfassenden Analyse zu unterziehen. Diesem Prozess hat sich die Vereinsführung intensiv gewidmet. Unter Berücksichtigung aller Parameter haben letztlich einige Gründe dazu geführt, von einer erneuten Teilnahme am europäischen Wettbewerb in der Saison 2023/24 abzusehen.
In der anstehenden Saison wird der Fokus auf die wesentlichen Themen der österreichischen Meisterschaft, Struktur und Organisation gelegt.
Des Weiteren benötigen junge Spieler einen geregelten Trainingsbetrieb. Das ist nach der Erfahrung aus der vergangenen Saison bei einer Teilnahme am europäischen Wettbewerb nicht gewährleistet. Hinzu kommt eine teilweise Dreifachbelastung durch Einsätze mit der ersten Mannschaft in der HLA MEISTERLIGA, dem Future Team in der HLA CHALLENGE sowie der EHF European League.
Darüber hinaus entstanden für den Verein eklatante Mehrkosten durch stark erhöhte Reisekosten, Infrastrukturausgaben und fehlende Vermarktungserlöse – auch bedingt durch unattraktive Spieltermine und -zeiten, die auch zu einem Ausbleiben der Fans vor Ort in der Sporthalle am See geführt haben.
Markus Köberle, Geschäftsführer ALPLA HC Hard
„Auf das Erreichen der Gruppenphase der European League, den ersten Punkten und dem ersten Sieg gegen RK Nexe, dürfen wir zurecht stolz sein. Das ist herausragend nicht nur für uns, sondern auch für Handball Österreich. Dennoch müssen wir erkennen, dass die Teilnahme auch seine Schattenseiten mit sich gebracht hat. Die finanzielle und sportliche Belastung, aber auch die eingeschränkten Vermarktungsmöglichkeiten, nicht nur in Hinsicht auf die Spieltermine und -zeiten, darf man in der Analyse nicht außer Acht lassen. Unter Berücksichtigung aller Parameter haben wir uns daher gemeinsam entschlossen, den Fokus auf die heimischen Bewerbe zu legen und in der anstehenden Saison nicht am europäischen Wettbewerb teilzunehmen.“
Thomas Huemer, sportlicher Leiter ALPLA HC Hard
„Wir sind in der kommenden Saison wieder gefordert, unsere Hausaufgaben in der österreichischen Meisterschaft zu machen und das ordentlich. Wir wollen unseren jüngeren Spielern einen geregelten Trainingsbetrieb bieten und ihnen somit auch entsprechende Spiel- und Einsatzzeiten ermöglichen. Die finanzielle Komponente war ebenso einer der ausschlaggebenden Punkte, die nach einer umfangreichen Analyse zur Entscheidung, in dieser Saison nicht international zu spielen, geführt hat.“