Für Hard-Coach Hannes Jón Jónsson gilt es in der Pause speziell für die Offensive ein neues Rezept zu finden. Der Pausentee scheint sowohl den über 2.300 anwesenden Gästen, sowie den Hausherren geschmeckt zu haben. Denn die Harder zeigen in den ersten Spielminuten des zweiten Abschnitts alles, was sie in der ersten Hälfte haben vermissen lassen und stellen innerhalb von knapp zehn Minuten dieses 100. Ländlederby auf unentschieden. Es ist dies in der 37. Spielminute der erste Gleichstand (15:15) seit dem 5:5 (11. Min). Kotar bringt die Gäste mit seinem 3. Tor nochmals mit 15:16 in Führung bevor die Harder einen 3:0 Lauf starten und, sehr zur Freude des vielkehligen Anhangs, erstmals die Führung an sich reißen. Beim Treffer von Antanavicius zum 18:16 (43. Min) bekommt man das Gefühl, dass das Momentum nun endgültig auf die Harder Seite gekippt ist. Doch Derby ist eben Derby und da geht meist keinem Team die Arbeit leicht von der Hand.
In den nächsten zehn Minuten passieren auf beiden Seiten vielfach mehr Fehler wie Tore. Überhastete Abschlüsse, technische Fehler und unnötige Fouls prägen das Bild in dieser Phase. Nach einem Infight mit Nikola Stevanovic hat Marcel Timm Glück, dass er nicht mit der dritten Zeitstrafe von der Platte muss sondern nur der Harder Rückraumshooter. Ein Umstand, welcher Lukas Frühstück nicht zu schmecken scheint und solange auf der Bank seinen Unmut kundtut, bis die Unparteiischen nicht anders können als ihm auch eine Pause zu gönnen (50. Min).
Der Schlussabschnitt wird dann wie nicht anders zu erwarten zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit. Nach dem 19:20 (55. Min) durch Florian Mohr, gelingt es den Hardern abermals einen 3:0 Lauf auf die Platte zu legen. Golub Doknic verwehrt den Gästen den Ausgleich und Luca Raschle trifft im Konter zum 22:20 (58. Min). Doch das Derby wäre ja nicht das Derby, wenn hier der Handballgott nicht noch etwas in petto hätte. Innerhalb von 48 Sekunden gleicht Bregenz Handball durch Mohr und Wassel aus. Häusle bekommt beim Gewaltwurf von Heim-Comebacker Ivan Horvat zwar noch die Hand an den Ball, doch gegen dieses Geschoss ist kein Kraut gewachsen (23:22, 59. Min). Matic Kotar nimmt sich nach der schnellen Mitte ein Herz, tankt sich durch und bringt die Kugel eine Minute vor Schluss im Harder Gehäuse unter.
40 Sekunden vor Ende legt der Harder Übungsleiter Hannes Jón Jónsson dann seine letzte Grüne Karte auf den Tisch. Die Bregenzer Deckung steht aber zu kompakt und Ivan Horvat muss unter drohendem passivem Spiel 15 Sekunden vor Ende abschließen, mit wenig Erfolg. Uros Mitrovic ist ein Glücksmoment fünf Sekunden vor Schluss aber ebenfalls nicht vergönnt und so endet das 100. Ländlederby mit einem gerechten 23:23 (10:14) Unentschieden.
ALPLA HC Hard
Nico Schnabl, Rückraum Mitte
„Wenn man sich den Schluss anschaut sind wir kurz vor Ende Zwei Tore vorne und dann müssen wir das Spiel vor so einer Wahnsinnskulisse eigentlich gewinnen. Daher tut es weh, dass wir hier nur einen Punkt geholt haben. Wir können trotzdem mitnehmen, dass wir einen gute zweite Halbzeit gespielt haben, nachdem wir in der ersten Hälfte, nicht das gespielt haben was wir können.
Es war ein würdiger Rahmen für das 100. Derby. Es war ein Gänsehautmoment, überall wo man hingeschaut hat, waren Leute. Man kann da wahrlich stolz sein, dass man so etwas hingestellt hat“
Bregenz Handball
Ralf-Patrick Häusle, Torhüter
„Wir sind natürlich etwas enttäuscht, da wir den 4-Tore-Vorsprung verspielt haben. Schlussendlich können wir Bregenzer mit dem 23:23 gut leben. Wir wissen, dass wir unter die Top 4 kommen können und nehmen jetzt die letzten Spiele im Grunddurchgang als Vorbereitung für die Playoffs.
Die Kulisse ist immer ein Wahnsinn im Derby. Das haben wir letzten Jahr in dieser Halle gesehen bei Cup-Final Four und auch beim ersten Derby in dieser Saison im Oktober in Bregenz. Jeder Handballer in Österreich würde es sich wünschen vor so einer Kulisse zu spielen. Am Dienstag war es schon ausverkauft, unglaublich!“
Die Top-Torjäger
ALPLA HC Hard – Stevanovic, Raschle je 4, Antanavicius, Schnabl je 3
Bregenz Handball – Mohr 6, Kotar, Mitrovic, Burger je 4
Man of the Match
ALPLA HC Hard – Golub Doknic
Bregenz Handball – Ralf-Patrick Häusle
VIDEOMATERIAL SPORTRADAR GROUP
Ganz Bregenz ist aus dem Häusle
Doknic doing Doknic things
Der Maestro ist zurück!
Bregenz Hightower
FULLMATCH: ALPLA HC Hard vs. Bregenz Handball
Vorschau
ZTE HLA MEISTERLIGA | Grunddurchgang – Runde 21
HC FIVERS WAT Margareten vs. ALPLA HC Hard
Freitag, 7. April 2023, 18.30 Uhr | Sporthalle Margareten – Hollgasse
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