Hard_Antanavicius

ALPLA HC Hard sichert sich Halbfinalticket in letzter Sekunde

Was für ein Krimi, was für Emotionen! Das Derby entwickelt sich rasch zu einer Zitterpartie. Beide Abwehrreihen arbeiten auf Hochtouren, die Torhüter glänzen mit Paraden und vorne begeistern beide Teams mit sehenswerten Treffern – ein Kampf bis zum Schluss. In letzter Sekunde trifft der ALPLA HC Hard zum 30:29 und zieht damit frühzeitig – bereits nach dem zweiten Viertelfinalspiel gegen Bregenz Handball – ins Halbfinale ein.

Das 106. Ländle-Derby hielt von Beginn an, was es versprach. Bereits der erste Ballbesitz der Bregenzer endet spektakulär – Wendel schnappt sich den Ball, kontert eiskalt und bringt die Roten Teufel in Führung. Der Start ist zerfahren, beide Teams leisten sich technische Fehler. Nach fünf Minuten steht es erst 1:1, dann dreht Bregenz kurzzeitig auf und stellt auf 4:1. Der Angriff funktioniert auf Harder Seiten noch nicht wie gewünscht und die Gastgeber bestrafen jeden technischen Fehler direkt. Doch das lässt sich die Starting-Seven aus Hard nicht lange gefallen und Horvat stellt nach zehn Minuten auf 5:4 um.

Ein Spiel der Torhüter: Sowohl Golub Doknic als auch Bregenz-Keeper Häusle liefern eine Show der Extraklasse. Gleich zweimal hintereinander (13. und 15.) begeistert Babic die Fans in Rot mit Treffern aus scheinbar unmöglichen Situationen – es steht 7:6 in der Bregenzer Handballarena. Kurz darauf pariert der „Hexer“ Golub Doknic einen 7-Meter-Wurf von Mahr, den auch die Abwehrreihen der Harder bis dato deutlich besser im Griff haben, als beim ersten Viertelfinalspiel.

In Minute 23 erzielt Antanavicius den 10:10-Ausgleichstreffer per eiskaltem „Hüflter“, folglich zückt Bregenz‘ Headcoach Tanaskovic die Timeout-Karte. Zur Pause liegt Bregenz knapp mit 15:14 vorne – alles ist offen.

 

Horvat netzt direkt nach Wiederanpfiff aus dem Rückraum ein und Wendel verwertet eine Konterchance, womit die Roten Teufel mit 16:15 in Führung gehen. Doch auch die Festspielstädter sind in der zweiten Spielhälfte angekommen und stellen nach sechs Minuten auf 19:17 aus ihrer Sicht. Häusle nagelt das Tor der Bregenzer souverän zu und bremst damit die Harder gewaltig. Doch auch Doknic ist in den wichtigen Momenten zur Stelle und blockiert die Fläche zwischen den Pfosten gekonnt.

In der 41. Minute, beim Spielstand von 20:20, trifft Horvat unglücklich Bregenz‘ Spielmacher Mahr im Gesicht und muss das Feld frühzeitig verlassen – wir wünschen Mahr eine gute Besserung!

Wenige Minuten später bringt Tokic mit einem Doppelpack sein Team erneut in Führung – 15 Minuten vor Schluss führen sie mit 22:21. Doch auch Schröder trifft für Bregenz im Doppelpack und stellt wieder auf 23:22 aus Heimsicht um. Der verletzungsbedingte Ausfall von Spielmacher Schnabl und auch das Fehlen von Horvat in der Schlussphase macht sich durchaus spürbar.

Bei 25:23 pfeift Jónsson seine Männer zur Auszeit heran, folglich gleicht Wendel im Doppelpack erneut auf 25:25 aus. Anschließend übernimmt der 19-jährige Eigenbauspieler Fritsch Verantwortung und netzt zweimal hintereinander ein. Das Spiel wogt hin und her, Spannung bis zur letzten Sekunde. Viereinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff trifft Rúnarsson von der 7-Meter-Linie das 28:28. Tokic stellt mit einem selbstsicheren Flügeltreffer auf +1 für Hard (57.), doch Burger gleicht erneut aus. In der letzten Spielminute ist es wieder Häusle, der einen freien Wurf sowie einen 7-Meter pariert.

Dann die Schlüsselszene: 45 Sekunden vor Schluss vergibt Bregenz seine letzte Chance. Hard nimmt noch ein Timeout – und dann explodiert die Halle: Karolis Antanavicius feuert in allerletzter Sekunde den Ball unhaltbar ins Netz. Der Jubel kennt keine Grenzen – Hard gewinnt mit 30:29 und steht hochverdient im Halbfinale!

 

Der letzte Heimsieg von Bregenz gegen Hard datiert aus dem Februar 2019 – und bleibt es auch.

2013/14 wurde der Modus der HLA MEISTERLIGA erneuert und es wurde die Viertelfinalserie eingeführt. Mit dem heutigen Triumph zieht Hard zum zehnten Mal in ein Halbfinale ein – eine beeindruckende Konstanz!

Nun steht das Halbfinale bevor, doch der Gegner steht noch nicht fest. Am Samstag duellieren sich die Fivers und Schwaz Tirol um das letzte Halbfinalticket.

 

Statements:

Karolis Antanavicius – ALPLA HC Hard:

„Wir sind sehr zufrieden und glücklich, dass wir das Viertelfinal-Derby gewonnen haben. Jetzt stehen wir im Halbfinale, müssen bis dahin gut regenerieren und uns perfekt vorbereiten für die nächsten Spiele. Wir müssen das jetzt erstmal realisieren, aber wir sind überglücklich.“

 

Matthias Hild – ALPLA HC Hard:

“Es war ein unglaublicher Fight über 60 Minuten. Ich glaube beide Mannschaften haben alles gegeben, was sie hatten. Taktik war außenvorgelassen, es war einfach nur ein Kampf. Bei uns mit Höhen und Tiefen, unser Tempospiel hat teilweise wieder super geklappt. Am Ende hatten wir einfach das Glück des Tüchtigen und Karolis nagelt das Ding grandios ins Tor. Wir sind alle überglücklich, dass wir jetzt mit 2:0 die Viertelfinalserie für uns gewinnen konnten und freuen uns, jetzt im Halbfinale zu stehen.“

 

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