Golub Doknic

Knapp an Sensation vorbei

Ersatzgeschwächter ALPLA HC Hard in EHF-Cup von dänischem Topteam Skjern Handbold nur denkbar knapp mit 25:26 geschlagen. Am Mittwoch (19.30 Uhr) gibt es in der spusu LIGA das Heimspiel gegen Ferlach.

Im Hinspiel der zweiten EHF-Cup-Qualifikationsrunde unterlag der arg ersatzgeschwächte ALPLA HC Hard dem mit Weltklasse-Handballern wie Bjarte Myrhol, Thomas Mogensen oder Anders Eggert gespickte Team von Skjern Handbold nur ganz knapp mit 25:26 (10:12. Die Roten Teufel vom Bodensee boten den Dänen 60 Minuten Paroli. Das Rückspiel findet am kommenden Samstag um 15.30 Uhr in Westjütland statt.

Der heimische Vizemeister gab gegen die Dänen Dominik Schmid, Luca Raschle und Nejc Zmavc verletzungsbedingt vor. Dafür war nach längere Pause Spielmacher Gerald Zeiner wieder mit von der Partie.

Nach 107 Sekunden erzielte Ivan Horvat (5 Tore) das 1:0 für die Hausherren. Und als Goalie Golub Doknic einen Konter von Bjarte Myrhol entschärfte, kochte die mit 2000 Zuschauern gefüllte Sporthalle am See. Denn die verletzungsgebeutelte Truppe von Cheftrainer Klaus Gärtner zeigte überhaupt keinen Respekt vom übermächtigen Gegner und bot ein Duell auf Augenhöhe (3:3/10. Minute).

Kurz darauf setzten sich die Wikinger, erstmals mit drei Toren ab. Skjern stand unheimlich kompakt und robust in der Deckung und hatte mit den Norweger Robin Haug, der bei der letzten U20-EM zum besten Torhüter gekürt wurde, einen überragenden Rückhalt.

Aber auch Golub Doknic, der „Hexer“ im Harder Tor, wuchs über sich hinaus und zog den abgezockten Werfern der Skandinavier das ein und andere Mal den Nerv. Das in Bestbesetzung spielende Team aus Skjern zündete eine geballte Ladung Danish Dynamite, doch die Roten Teufel ließen sich nicht abschütteln (6:8/22. Minute). Dazu zeigten die montenegrinischen Unparteiischen von Anpfiff an alles andere als eine Heimtendenz.

Schon nach 20 Minuten schickte der Harder Coach Klaus Gärtner mit Paul Schwärzler, Manuel Maier, Lenny Fetz und Konrad Wurst gleich vier Youngsters gleichzeitig aufs Parkett. Mit einem 10:13-Rückstand verabschiedeten sich die aufopferungsvoll kämpfenden Vorarlberger nach 30 Minuten in die Kabinen.

Kurz nach dem Wiederanpfiff war für den einzigen „gelernten“ Hard-Kreisläufer die Partie nach der dritten kleinlichen Zweiminutenstrafe vorzeitig vorbei. Fortan schlüpfte Abwehrchef Max Hermann in die für ihn ungewohnte Rolle des Kreisläufers. Doch die Hausherren ließen sich nicht entmutigen, stemmten sich mit aller Macht dagegen und blieben auf Tuchfühlung dran (14:16./40.).

Der eingewechselte Thomas Hurich entschärfte einen Strafwurf von Bundesliga-Torschützenkönig Anders Eggert und Geburtstagskind Tine Poklar (29) glückte im Gegenzug der Anschlusstreffer zum 15:16 (42.). In der Folge eine skandalöse Phase der Unparteiischen, deren Entscheidungen minutenlang nicht mehr nachvollziehbar waren. Die eiskalten Dänen nutzten die Gunst der Stunde und zogen zum Teil in doppelter Überzahl spielentscheidend auf 17:21 (50.) weg.

Die Roten Teufel vom Bodensee warfen jedoch noch einmal alles in die Waagschale. Zwei Minuten vor dem Ende gelang Boris Zivkovic (6 Tore) das 23:25. Und 70 Sekunden vor der Schlusssirene traf der erst 19-jährige Lenny Fetz zum viel umjubelten 24:25-Anschlusstreffer. Es roch nach einer Sensation. Die Sporthalle am See stand Kopf. Der ALPLA HC Hard hielt 60 Minuten voll dagegen, musste sich am Ende aber der übermächtigen internationalen Erfahrung der Wikinger nur ganz knapp mit 25:26 beugen.

„Wir haben im Angriff lange gebraucht, um in unser Spiel zu kommen. Wir haben super gekämpft. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Jetzt heißt es Kräfte sammeln für das Mittwochsspiel gegen Ferlach“, so Hard-Cheftrainer Klaus Gärtner.

„Golub Doknic hat uns heute das Leben schwer gemacht. Der Harder Torwart hat überragend gehalten. Wir waren schon vier Tore weg, aber Hard ist noch einmal herangekommen. Das war erst die erste Halbzeit. Die Zweite folgt am Samstag zuhause,“ erklärte der ehemalige ÖHB-Teamchef und jetzige Skjern-Coach Patrekur Johannesson.

 

Hinspiel 2. EHF-Cup-Qualifikationsrunde:

  • ALPLA HC Hard – Skjern Handbold (DEN) 25:26 (10:13), Sporthalle am See, 2000 Zuschauer, SR Ivanovic/Vujicic (MNE), EHF-Delegierter Nagel (SUI). Tore: Zivkovic 6, Horvat 5, Poklar 3, Zeiner 3/1, Wurst 2, Manuel Schmid 2, Schweighofer 1, Hermann 1, Fetz 1, Weber 1 bzw. Eggert 9/6, Rasmussen 5, Elvar 4, Konradsson 3, Tangen 3, Myrhol 2. Rote Karte: Schweighofer (32./dritte Zeitstrafe/Hard)

 

7, Hauptrunde spusu LIGA, Mittwoch, 9. Oktober:

  • ALPLA HC Hard – SC kelag Ferlach, 19.30 Uhr, Sporthalle am See, SR Wallner/Weber (NÖ). Beginn des U20-Spiels um 17.30 Uhr.

 

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