Luca Raschle

Heimvorteil war entscheidend

Die Roten Teufel unterliegen im entscheidenden fünften spusu-Liga-Finalspiel  bei Moser Medical UHK Krems mit 22:27 (11:15). Gleich am Pfingstsonntag steht ab 11 Uhr die Saisonabschlussfeier von Vizemeister ALPLA HC Hard in der Sporthalle am See auf dem Programm.

Der neue Österreichische Handball-Meister heißt Moser Medical UHK Krems. Die Wachauer nutzten im Entscheidungsspiel den Heimvorteil und gewannen gegen Vizemeister ALPLA HC Hard mit 27:22 (15:11). Für die Niederösterreicher ist es der erste Meistertitel seit 1977. Die Harder landeten wie im Vorjahr auf dem zweiten Platz.

Die favorisierten Niederösterreicher mussten im letzten Saisonspiel auf den starken Slowenen Lucijan Fizuleto verzichten. Der 25-jährige Rückraumspieler zog sich am Dienstagabend im vierten Finalspiel in Hard einen Bruch des Mittelhandknochens und saß mit einem Gips an der Wurfhand auf der Auswechselbank.

Beide Teams drückten von Anpfiff in der ausverkauften Sporthalle Krems mächtig aufs Tempo. Darunter auch eine Hundertschaft aus dem Ländle, die wie ein Mann hinter ihrem Team standen. Die Kremser Deckung stand sehr offensiv und hatte einen überragenden Michal Shejbal zwischen den Pfosten. Mit schnellen Gegenstößen zog Krems auf 6:1 (8. Minute) weg. Die Hausherren in einem wahren Spielrausch.

Hard in den ersten zehn Minuten ohne Tor aus dem Spiel heraus und einer Angriffsleistung von nur 17 Prozent und Wurfpech. Lukas Schweighofer gelang in der 15. Minute der erste Treffer aus dem Spiel heraus zum 8:3. Hard sehr bemüht, aber immer wieder mit technischen Fehlern.

In der 23. Minute verkürzt Boris Zivkovic mit seinem ersten Tore zum 12:8. Der eingewechselte Torwart Thomas Hurich hielt und Michael Knauth zum 12:9. Die Kremser sind plötzlich wieder in Reichweite. In Unterzahl verkürzt Dominik Schmid zwei Minuten vor der Pause zum 13:11. Bis zur Halbzeit zogen die Kremser wieder auf 15:11 weg.

Nach dem Wiederanpfiff verkürzte Luca Raschle zum 15:12. Doch in der 33. Minute saß Michael Knauth nach einem Foul an Tobias Auß die Rote Karte. Thomas Hurich erneut mit einer Glanzparade und Boris Zivkovic traf zum 16:14. Die Kremser wurden nervös. Dominik Schmid mit dem Anschlusstreffer zum 16:15 (38.). Ein Gegenstoß von Luca Raschle zum 16:16. Der Sechs-Tore-Rückstand war aufgeholt. Die Partie wieder offen.

Dominik Schmid mit einem Lattenpendler. 18:18 nach 42 Minuten. Die Partie stand auf des Messers Schneide. Die Gastgeber konnten immer wieder ein Tor vorlegen, die Ländle-Truppe blieb ruhig, glich aus.

Hard mit der Chance auf die erstmalige Führung. Doch nach dem Ausgleich zum 19:19 hatten die Roten Teufel vom Bodensee im Angriff acht Minuten Ladehemmung. Fehlpass von Boris Zivkovic und Krems mit dem Gegenstoßtor zum 20:19 (48.). Die Kremser Sporthalle stand Kopf. Die Niederösterreicher mit einem Empty-Net-Tor zum 21:19. Oliver Nigg mit einem erneuten Gegenstoß zum 22:19 (54.).

Hard-Cheftrainer Klaus Gärtner nahm ein Timeout, riskierte alles. Als Thomas Kandolf zum 23:19 traf, feierten die Kremser Fans fünf Minuten vor Spielende bereits euphorisch den Meistertitel. Diesen ließen sich die Hausherren nicht mehr nehmen. Mit dem 27:22 holen die Wachauer ihren vierten Meistertitel in der Vereinsgeschichte. Den ersten seit 42 Jahren.

„Wir haben den Start verschlafen, waren übernervös, haben viele Fehler gemacht und sind nie in Führung gegangen. Im entscheidenden Moment sind uns dann Fehler unterlaufen. Es war ein Spiegelbild der Saison. Gratulation an Krems,“ sagte Hard-Cheftrainer Klaus Gärtner.

„Wir haben einen Sechs-Tore-Rückstand aufgeholt, waren dann aber immer wieder einen Schritt zu spät. In gewissen Phasen waren wir zu unkonzentriert. Ich bin enttäuscht von unserer Leistung. Da wäre mehr möglich gewesen,“ so Hard-Kapitän Dominik Schmid.

„Wir haben die Chancen zur Führung nicht genützt. Die technischen Fehler haben uns den Titel gekostet,“ meinte Hard-Spielmacher Gerald Zeiner.

„Unglaublich! Danke an alle, die da mitgeholfen haben. Wir sind alle unglaublich stolz, haben den Cup und den Meistertitel gewonnen. Unser Zusammenhalt ist das Erfolgsgeheimnis,“ erklärte der frischgebacken Meistertrainer Ibish Thaqi.

„Es waren fünf Spiele mit sehr vielen Emotionen. Das Publikum hat uns im Finish die nötige Kraft gegeben und wir haben die Partie noch einmal gebogen. Wir haben das als Mannschaft perfekt gelöst,“ so Krems-Kreisläufer Fabian Posch.

Gleich am Pfingstsonntag steht für die Roten Teufel vom Bodensee der nächste Event an. Um 11 Uhr steigt in der Sporthalle am See die große Saisonabschlussfeier von Vizemeister ALPLA HC Hard, zu der alle Handballfans recht herzlich eingeladen sind.

 

Videos von LAOLA1.tv

Kandolf mit dem Traumtor:

Prokop prügelt den Ball in den Winkel:

Shejbal legt den Grundstein zum Titel:

 

5. und entscheidendes Finalspiel in der Best-of-Five-Serie der spusu LIGA:

  • Moser Medical UHK Krems – ALPLA HC Hard 27:22 (15:11), Sporthalle Krems. 1500 Zuschauer (ausverkauft) Schiedsrichter Hofer/Schmidhuber (W), Delegierte Tordy (W) und Kaschütz (W). Tore: Kandolf 7, Jochmann 5/2,  Posch 4, Prokop 3, Nigg 3, Nikic 2, Schafler 1, Simek 1, Hajdu 1 bzw. Raschle 5, D. Schmid 5, Zivkovic 4, Zeiner 3/2, Schweighofer 2, Schwärzler 1, Horvat 1, Knauth 1.Rote Karte: Knauth (Hard/33. Minute/Foul)

 

  • Endstand 3:2 für Krems – (1. Spiel Krems – Hard 29:27, 2. Spiel Hard – Krems 22:18, 3. Spiel Krems – Hard 30:26, 4. Spiel Hard – Krems 26:24, 5. Spiel Krems – Hard 27:22 )

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